News und Publikationen
05.02.2019
Länder- und Branchenbewertungen

Barometer Länder- und Branchenrisiken - Januar 2019: Wirtschaftlicher Abschwung und politische Risiken sind Fallstricke für Unternehmen

Two pitfalls for businesses in 2019: the economic downturn and political risks

Coface-Ausblick für 2019: Der wirtschaftliche Abschwung und die politischen Risiken sind die Fallstricke für Unternehmen.

 

Erhöhte Kreditrisiken für europäische Unternehmen

Der Anstieg der Gefahren, wie das eskalierende politische Risiko, die hohe Volatilität der Rohstoffpreise und die Versorgungsengpässe verlangsamten das weltweite Wachstum Ende 2018 und trüben die Aussichten für 2019 (3 Prozent in 2019, nach 3,2 Prozent in 2018 und 2017). Im Gegensatz zu den üblichen wirtschaftlichen Entwicklungen schwächelt die Wirtschaft in Westeuropa vor jener in den US. Die Untersuchungen der Coface Experten prognostizieren einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in 20 von 26 analysierten europäischen Ländern. Das bedeutet ein Plus von 1,2 Prozent in der Eurozone und +6,5 Prozent in Zentraleuropa. Dieses erhöhte Kreditrisiko für Unternehmen beruht auf einer konjunkturellen Abschwächung und anhaltenden politischen Unsicherheiten.

Besonders betroffen sei die Automobilbranche: Nach einem Wachstumszyklus von rund acht Jahren zeichnet sich jetzt eine Verlangsamung ab.Investitionsbedarf, verstärkter Wettbewerb, veränderte Lebensstile der Verbraucher, die notwendigen Anpassungen an neue Umweltnormen, die Reifung des chinesischen Marktes und der zunehmende Protektionismus machen der Automobilbranche zu schaffen. TDiese Entwicklungen haben Coface dazu veranlasst, den Automobilsektor in fast allen westeuropäischen Ländern sowie in Zentral- und Osteuropa auf mittleres Risiko und auf hohes Risiko in Latein- und Nordamerika herabzustufen..

Das politische Risiko wird 2019 in Europa ein wichtiges Thema sein. Der Coface-Indikator für das soziale Risiko ist auf dem höchsten Stand seit 2010Diese Risiken manifestieren sich häufig bei Wahlen. Daher müssen jene in Griechenland sowie mögliche frühe Abstimmungen in Italien, Spanien und Deutschland unter strenger Beobachtung stehen. Die Ausbreitung sozialer Unzufriedenheit und die zunehmende Beliebtheit anti-europäischer Parteien könnten nach den Europawahlen im Mai 2019 zu einem sehr fragmentierten Europäischen Parlament führen.

„Zum ersten Mal seit der Staatsschuldenkrise 2011-2012 müssen Unternehmen in diesem Jahr zur gleichen Zeit zwei Fallstricke beachten: die konjunkturelle Abschwächung und die politischen Risiken“, sagte Julien Marcilly, Coface Chief Economist.

 

Schwellenländer immer noch anfällig

Das globale Umfeld hat entgegengesetzte Auswirkungen auf die Schwellenländer. Die Verlangsamung des Wachstums in der Eurozone (+1,6 Prozent für 2019) und den USA (+ 2,3 Prozent) setzt den Schwellenländer Ansteckungseffekten aus – hauptsächlich durch Handelsströme. Das Wachstum des Welthandels wird sich in diesem Jahr voraussichtlich weiter verlangsamen. Coface prognostiziert aktuell für 2019 nur +2,3 Prozent. Positiv wirkt sich jedoch die Dämpfung des Wachstums in den USA aus: Durch die Verringerung der Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen durch die US-Notenbank ist das Risiko eines Kapitalabflusses aus den Schwellenländern begrenzt.

Zahlreiche politische Risiken müssen in diesem Jahr in den aufstrebenden Ländern, und insbesondere in Afrika, überwacht werden. Durch die Verdreifachung der Internet-Zugangsrate seit 2010 verfügen die Menschen über mehr Möglichkeiten, ihre Frustrationen auszudrücken. Zu beobachten sind hier ganz besonders die Urnengänge in Nigeria, Südafrika und Algerien.

Trotz der fragilen politischen und sicherheitspolitischen Lage hält Coface an einen günstigeren Ausblick für Mosambik (jetzt D) fest, dessen Devisenreserven seit 2014 am höchsten sind und ein Wachstum von mehr als 3 Prozent aufweisen. Dies gilt auch für Ruanda (A4). Das Klima verbessert sich ständig und die Reformdynamik wurde beibehalten.

Coface wertet die Länderbewertungen von ölabhängigen Volkswirtschaften auf, da der Ölpreis trotz hoher Volatilität auf einem moderaten Niveau bleibt: Angola (jetzt C), Aserbaidschan (B), Kanada (A2), die Vereinigten Arabischen Emirate (A3) und Trinidad & Tobago (B).

Libanon ist das einzige Land, das in diesem Jahr bislang herabgestuft wurde (jetzt D), Grund dafür sind die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

 

 

Publikation herunterladen

(Publikation ist nur in ENG und FRA erhältlich)

 

 

 

 

 

 

 

Presseveröffentlichung herunterladen : Barometer Länder- und Branchenrisiken - Januar 2019: Wirtschaftlicher... (295,17 kB)

Kontakt


Julie SOUM

Media Contact
HAGENHOLZSTRASSE 83 B,
CH-8050 ZÜRICH
SWITZERLAND
 
julie.soum@coface.com
+41 (0) 43 547 00 49

Oben
  • English
  • Français
  • Deutsch