Baugewerbe und Energiewende: Was sind die Wachstumstreiber in einer Krisenbranche?

Steigende Zinssätze und Rohstoffpreise, weltweiter Arbeitskräftemangel: Ist der Bausektor von einer Krise an allen Fronten betroffen? Der Sektor ist mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert, die voraussichtlich auch in diesem Jahr anhalten werden. Es gibt jedoch zahlreiche Wachstumschancen, insbesondere dank des wachsenden Bedarfs im Zusammenhang mit der Energiewende.

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Wohn- und Gewerbeimmobilien: Krise verschärft sich

 

Unter dem Einfluss steigender Zinssätze, Rohstoffpreise, Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und dem begrenzten Zugang zu Krediten durchläuft die Bau- und Immobilienbranche eine Phase intensiver wirtschaftlicher Spannungen, sowohl im Wohnungs- als auch im gewerblichen Bereich.

 

 

"Der Wohnungsmarkt ist mit einem doppelten Problem konfrontiert: dem raschen Anstieg der Zinssätze und dem weltweiten Mangel an Arbeitskräften. Gewerbliche Immobilienunternehmen ihrerseits sind besonders von der Verbreitung der Telearbeit betroffen - die zu einer raschen Verschlechterung der Nachfrage nach Arbeitsplätzen geführt hat - und von den hohen Zinsen, die die Zahl der Immobilientransaktionen deutlich verlangsamt haben", betont Jonathan STEENBERG, Wirtschaftswissenschaftler für das Vereinigte Königreich, Irland, die nordischen Länder und den Bausektor.

 

Diese Probleme wirken sich auch auf den diversifizierten Bausektor aus, mit konkreten Auswirkungen auf die Leistung. Steigende Bau- und Grundstückspreise haben die Investitionspreise in die Höhe getrieben, während steigende Zinssätze die Kreditwürdigkeit von Gewerbeimmobilienunternehmen verringern.

 

 "Innerhalb von GSE verzeichnen wir einen durchschnittlichen Rückgang von 40 % bei gewerblichen Immobilienprojekten. Und das gilt für alle Länder und Märkte, in denen wir tätig sind", erklärt Roland PAUL, Vorsitzender der Gruppe Global Solutions & Engineering (GSE), einem weltweit tätigen Bauunternehmen, das sich auf gewerbliche Immobilienprojekte mit schlüsselfertigen Lösungen (Planung, Bau, Erweiterung, Renovierung, Ausstattung) spezialisiert hat: Fabriken, Geschäftsräume, Logistikzentren.

 

Energiewende: Chancen für Baufachleute

Die zahlreichen Konjunkturprogramme in Europa und den Vereinigten Staaten zeigen, dass die Investitionen in die Energiewende inzwischen ein hohes Niveau erreicht haben und konkrete Chancen oder wichtige Wachstumsimpulse bieten, von denen man profitieren kann.

Heute geht der Trend eher zur Renovierung als zum Bau.

Bei Wohn- und Gewerbeimmobilien wird immer mehr Wert auf Energieeffizienz gelegt, insbesondere bei der Entwicklung von Industriegebieten, was eine grosse Herausforderung für die Industrie darstellt.

erklärt Abou DEMBELE, Leiter der Abteilung Bauindustrie & Kautionsversicherung.  

Das Gleiche gilt für den Prozess der Reindustrialisierung, der in mehreren Ländern bereits im Gange ist, und zwar nicht nur in den Großstädten. Dieser Trend bestätigt sich in zahlreichen Wirtschaftszweigen. Während die Energiewende die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen stellt (Umweltnormen, Verwaltungsverfahren usw.), bieten sich zahlreiche Chancen, die den Akteuren des Sektors neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnen:

  • saubere Baustellen in Bezug auf das Umweltmanagement;
  • Erhaltung der biologischen Vielfalt bei Bau- und Renovierungsprojekten;
  • die Verwendung von Materialien, die den ökologischen Fußabdruck verringern;
  • Berücksichtigung des Wohlergehens der Fachleute des Sektors.

 "Der Markt kann in eine positive Dynamik versetzt werden. Die bloße Einhaltung von Normen wird jedoch nicht ausreichen. Die Bauindustrie muss heute eine Rolle bei der Beratung ihrer Kunden spielen, die hohe Erwartungen an Umweltaspekte haben. Von nun an kann man nicht mehr bauen, ohne an seine CSR-Auswirkungen zu denken", analysiert Roland Paul.

 

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