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10.04.2018
News zu Coface

Länder- und Branchenrisiken weltweit - April 2018

Country and sector risks worldwide

Die Spitze des Wachstums in USA und Europa wurde erreicht: Unternehmen stellen sich auf Lieferprobleme und Protektionismus ein.

 

  • Erste Anzeichen für das Ende eines Zyklus in Industrieländern
  • Protektionismus-Risiko steigt
  • Nigeria, Südafrika und Energiebranchen in Brasilien, Argentinien und Chile profitieren von steigenden Rohstoffpreisen

 

Zuversicht der Unternehmen beeinträchtigt vom Risiko eines Handelskrieges

 

Das starke globale Wachstum, das Coface für 2018 bei 3,2 Prozent erwartet, scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben. In den Industrieländern gibt es erste Anzeichen einer Abschwächung. Dazu gehören die Insolvenzzahlen. 2017 gingen sie noch extrem zurück, 2018 verliert diese Entwicklung mit minus 7 Prozent in der Eurozone und minus 5 Prozent in den USA aber an Fahrt. Für Portugal, das sich sehr dynamisch entwickelt, wurde die Bewertung auf A2 angehoben.

Erfahrungsgemäß entwickelt sich die Wirtschaft in Europa und in den Emerging Countries etwas zeitversetzt zur US-Wirtschaft. Einerseits deuten die Zuversicht der Unternehmen und die Auslastung der Produktionskapazitäten in den USA darauf hin, dass der momentane Aufschwungzyklus anhalten könnte. Andererseits signalisieren die geringeren Gewinne der Unternehmen (minus 10,3 Prozent Ende 2017 im Vergleich zum Vorjahr) und ein allmählich überhitzender Arbeitsmarkt einen Trendwechsel. In der Eurozone zeigen die Stimmungsindices nach einigen Rekordhöhen in 2017 nun deutlich, dass der Höhepunkt der Wachstumserwartungen überschritten ist. Dieser Wandel geht einher mit ernst zu nehmenden Lieferproblemen und einem anhaltenden hohen Level der politischen Risiken.

Der Optimismus wird gebremst durch den “Protektionismus-Virus”, der seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten global grassiert, und das damit verbundene Szenario eines Welthandelskrieges. Coface geht davon aus, dass Trump vor den Mid-Term-Wahlen in den USA im November 2018 weiterhin kräftig protektionistische Maßnahmen ankündigen und so die Zuversicht weiter dämpfen wird. Coface erwartet allerdings nicht, dass sich die bereits eingeführten Zölle auf den Import von Produkten aus China kurzfristig auf die Wirtschaft oder den Welthandel auswirken werden. Den globalen Handel sieht Coface bei einem Wachstum um 3,7 Prozent im laufenden Jahr. Langfristig könnte ein offener Handelskrieg zwischen den USA und China allerdings etliche Branchen gefährden, zum Beispiel die Informations- und Kommunikationstechnologie.

 

Unternehmensrisiken insgesamt geringer

 

Vor dem Hintergrund der weltweit gestiegenen Nachfrage hat der Anstieg der Ölpreise dazu geführt, dass Coface die Risikobewertung von Nigeria, dem weltweit achtgrößten Ölexporteur, um eine Stufe auf C, sowie die Bewertung des Energie-Sektors in Brasilien aufwertete ("mittleres Risiko"); ebenso für Argentinien ("mittleres Risiko") und Chile ("geringes Risiko"). Die Aufwertung von Südafrika auf B berücksichtigt dies ebenfalls. Dazu kommte eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung, die die Produktion in den chemischen (jetzt "mittleres Risiko") und den Papiersektoren ("mittleres Risiko") sowie den Umsatzanstieg im Einzelhandel ( "Mittleres Risiko"). Auf der anderen Seite belasten teurere Importpreise Länder wie Tunesien, dessen Bewertung auf C herabgestuft wurde.

Russlands Wirtschaft behauptet sich weiter gegen die Sanktionen westlicher Länder. Haupttreiber der anhalten Erholung bleiben die privaten Haushalte. Zur Stabilität tragen, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, die anziehenden Unternehmensinvestitionen bei. Coface hat drei Branchen in Russland heraufgestuft: Chemie (jetzt „niedriges Risiko“), Papier („mittleres Risiko“) und Bau („hohes Risiko“).

 

(Publikation nur in ENG und FRA erhältlich)

 

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